Hawai'i

Hawai’i, seit 1900 Territorium und seit 1959 jüngster der 50 Staaten der USA, liegt bei etwa 20° nördlicher Breite und 155° westlicher Länge, 3850 km vor der kalifornischen Küste. Die gleiche Entfernung besteht in etwa zu den Marquesas-Inseln, die zusammen mit den tahitianischen Inseln die Heimat der ursprünglichen Bevölkerung sind.

Das Archipel hat eine Länge von 3000km und besteht aus rund 130 Inseln und Riffen. Die acht Hauptinseln, darunter Kaua'i, O'ahu, Moloka'i, Lana'i, Maui und Hawai’i besitzen 99% der Gesamtfläche von 16642km² des Archipels.

Die grösste der acht Hauptinseln ist Hawai’i (Big Island), gefolgt von Maui (The Valley Isle) und O'ahu (The gathering place) mit der Hauptstadt Honolulu.


Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und liegen auf einem unterseeischen Gebirgszug, welcher an der Nordseite von einem Tiefseegraben begleitet wird. So kommen die Inseln auf Höhenunterschiede von über 9000m, welche sie zum höchsten Gebirgszug auf unserem Planeten werden lässt.

Die Vulkane wurden und werden von einem sogenannten ‚Hot-Spot‘ gespeist, der sich zur Zeit unter Big Island befindet. Dieser Spot wandert im Laufe der Zeit, da sich die Kontinentalplatte auf der die Inselngruppe liegt in nordwestlicher Richtung verschiebt. Aus diesem Grund nimmt die vulkanische Aktivität von nordwesten nach südosten stark zu. Aktive Vulkane gibt es allerdings nur noch auf Maui und Big Island.

Der Haleakala auf Maui ist einer der grössten Schildvulkane der Welt und brach das letzte mal um 1790 aus. Dabei vergrösserte er die Insel um 5,7km². Doch lediglich Big Island ist in Risikobereiche aufgeteilt; hier fliesst auch noch heute Lava. Die Hawaiianischen Vulkane sind recht sanft. Die Lava strömt friedlich aus ihnen heraus; sie explodieren nicht und es bilden sich keine pyroklastischen Wolken.


Die erste Besiedlung fand um 750n.Chr. durch die Polynesier statt. Hawai’i bildet die nördliche Spitze des ‚Polynesischen Dreiecks‘. Die Hawaiianer lebten vom Fischfang, Taro, Früchten und angebautem Gemüse. Sie kannten keine schweren Krankheiten und lebten in einer feudalen Organisation, auch noch als Kapitän James Cook (1728 bis 1779) die Inseln entdeckte.


1782 begann der König Kamehameha I, mit Hilfe von eingeführten Feuerwaffen, mit der Eroberung und Zusammenführung der einzelnen Inseln. So entstand ein Königreich aus allen Inseln, welche bis zu diesem Zeitpunkt alle unabhängig waren. Kamehameha III führte 1839 eine Verfassung ein und 1842 wurde das Königreich von den USA als selbstständiger Staat anerkannt. Zu dieser Zeit war Hawai’i Anlaufpunkt für Missionare, Walfänger und Händler aus allen Teilen der Welt. Erst ab 1880 veränderte sich die Bevölkerung rapide. Es kamen Einwanderer aus China, Japan, den Philippinen und Portugal um auf den Feldern zu arbeiten. Schon 1910 stellten die Einheimischen lediglich noch einen Bevölkerungsanteil von 30%.

 Der Tourismus ist vor dem öffentlichem Dienst und der Landwirschaft der wichtigste Erwerbszweig auf den Inseln. 1867 nahm die erste Dampfschifflinie den Verkehr zwischen Kalifornien und Hawai’i auf, 1872 wurde in Honolulu das erste Luxushotel eröffnet und 1929 landeten die ersten interamerikanischen Flugzeuge auf den Inseln. Der Boom kam aber erst später ab den 50er Jahren. Heute kommen über 4 Millionen Touristen jährlich auf die Inseln.

Der Nordost Passat, nach dem man normalerweise fast die Uhr stellen kann, bringt Wolken vom offenen Meer mit, welche durch die hohen Vulkane gefangen werden. Diese regnen sich dann an den Nordosthängen der Berge ab und so ist es nicht verwunderlich, das Hawai’i mit den feuchtesten Punkten der Erde aufwarten kann. In den Südwestlichen Gegenden regnet es allerdings wenig, da diese Gebiete im Wind- und Wolkenschatten liegen. Hier findet man sogar steppenähnliche Gebiete. Alles in allem ist, bis auf die Antarktische Zone, jede Klimazone vertreten. Egal ob für ein kühles Ganzjahresheim oder für das ewig sonnige Urlaubsdomizil, Hawai’i bietet für alles den richtigen Raum.

Hawai’i ist einzigartig, nicht nur in Bezug auf die Freundlichkeit und Offenheit seiner Einwohner, sondern auch was die Natur angeht. Nicht ohne Grund hat die Universität von Hawai’i einen Weltruf, kann sie doch in den Fächern Astronomie, Geologie, Meereskunde und Vulkanologie mit den besten Forschungsbedingungen aufwarten. Das auch das Informationszeitalter vor den Inseln nicht halt gemacht hat liegt wohl nicht zuletzt an der Offenheit und Weitsicht der Einwohner. So ist Hawai'i ein Knotenpunkt für Glassfaserkabel aus allen Teilen des pazifischen Raumes, sie kommen von Japan, Australien, Neuseeland, den USA. Nichts liegt näher als dort eine Art HighTechCenter aufzubauen um dann Rechen- und Forschungszeit im Paradies zu verkaufen.